credo klassik präsentiert am 24. Juli 23 den dritten Band in dieser Reihe:
Seine Pensées, aufgezeichnet auf etwa 1000 Notizzetteln, blieben unvollendet.
Und doch erwies sich die Sammlung als ein unerschöpfliches Werk des Ringens um die Rätsel des Glaubens, der Welt und der Seele;
auch oder gerade weil der komplexe Text mitunter verstören muss.
Als genialer Mathematiker und katholischer Christ
brachte er Wissenschaft und Glauben, Verstand und Herz in Einklang und wurde damit zu einer entscheidenden Gestalt der europäischen Geistesgeschichte.
Mit einem Wort:
ein Stück Weltkulturerbe.
Geboren am 19. Juni 1623 in Clermont in der Auvergne als Sohn eines adeligen Richters, verlor Blaise Pascal im Alter von drei Jahren seine Mutter. Von seinem Vater unterrichtet, erwies sich das kränkliche Kind bald als mathematischer Wunderknabe. Niemand hat dabei die Vita Pascals zutreffender beschrieben als François-René de Chateaubriand:
„Da war einmal ein Mensch, der als 12-Jähriger mit Hilfe von Stäben und Ringen die mathematische Wissenschaft begründete, der als 16-Jähriger die gelehrteste Abhandlung über die konischen Körper seit der Antike schrieb; der mit 19 Jahren eine Wissenschaft, die nur mit dem Verstande zugänglich war, maschinell erfasst hat, der mit 23 die Phänomene des Luftgewichts aufzeigte, der sich der Religion zuwandte und Gedanken aufs Papier brachte, welche über Gott und die Menschen gleich viel aussagen. Dieses erschreckende Genie hieß Blaise Pascal.“
Der Mensch begreift „die Wahrheit nicht mit der Vernunft allein, sondern auch mit dem Herzen“, betonte der Universalgelehrte. Die „Logik des Herzens“ kenne am Ende nur noch die Liebe zu Jesus Christus.
Pascal starb nach langer Krankheit am 18. August 1662 in Paris. „Er war ein großer Geist“, notierte der Literaturkritiker Sainte-Beuve, „und besaß, was nicht immer alle großen Geister besitzen, ein großes Herz“.
„Pascal fordert den Widerspruch heraus und hat ihn schon einbezogen.“
Reinhold Schneider
Der Sinn des Lebens, die Unendlichkeit, die Grenzen der Vernunft, Tod, Gott – Blaise Pascals Pensées beschäftigen sich mit den großen Fragen der menschlichen Existenz. In Stichworten, Aphorismen und längeren Dialogen versucht er in seinem nachgelassenen Werk, das 1669, sieben Jahre nach seinem Tod, erschienen ist, die Menschen zu erreichen, „die mit völliger Aufrichtigkeit und wahrhafter Sehnsucht die Wahrheit zu erkennen“ suchen. Ziel seiner unvollendet gebliebenen Apologie des Christentums ist die Bekehrung von Atheisten oder Zweiflern.
In Paris verkehrte Pascal in der geistreichen, skeptischen Gesellschaft der Salons. Nach einer Glaubenskrise erlebt er 1654, dem „Jahr der Gnade“, in einer Art Gottesschau eine Bekehrung und versucht danach, durch ein logisches Herangehen die Bedeutung unseres Daseins zu verstehen. Der Christ ist im Wesentlichen ein Fragender, ist er überzeugt, und er sollte auch jede Frage wagen, um wirklich Antwort zu bekommen.
Pascal zufolge sei es ein Zeichen „äußerster Geistesschwäche“, wenn man nicht „erkenne, wie groß das Elend des Menschen ohne Gott ist“; als eines Zustandes voll Angst, Einsamkeit und Langeweile.
Nach Pascals Tod fand man im Futter seiner Jacke ein Mémorial eingenäht.
Auf einem Stück Pergament notierte der Wissenschaftler:
„Dies ist das ewige Leben, dass sie Dich erkennen, den einzig wahren Gott,
und den Du gesandt hast. Jesus Christus.“
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