credo biographie präsentiert ab Juni 2023 den vierten Band in dieser Reihe:
G. K. Chesterton, Erfinder der Pater-Brown-Geschichten,
sah in
Thomas von Aquin nicht nur den genialen Kirchenlehrer, sondern auch den Apostel des gesunden Menschenverstandes.
Der französische Historiker Étienne Gilson schrieb über Chestertons Essay:
„Ich halte dieses Buch für das Beste,
das je über den heiligen Thomas geschrieben wurde.“
„Wir kennen G. K. Chesterton als Autor der Detektivgeschichten um Father Brown und von Orthodoxie, dieser großartigen Hommage auf die Dogmen des Glaubens. Der englische Journalist und Romancier, wortgewaltiger Streiter wider den Ungeist, zeigte seine Kunst aber auch in Biografien. Nicht zuletzt über Thomas von Aquin, in dem er „einen großen Befreier des menschlichen Geistes“ sah.
Geboren am 29. Mai 1874 in London als Sohn eines protestantischen Immobilienmaklers war Chesterton mit 12 Heide, mit 16 Agnostiker, mit 18 in einem Zustand moralischer Anarchie. 1922 führte ihn sein messerscharfes Denken in die römisch-katholische Kirche.
Chesterton schrieb rund hundert Bücher, darunter politische Satiren wie Der Mann, der Donnerstag war. Kafka, Brecht, Borges, C. S. Lewis, Tucholsky verbeugten sich vor seiner intellektuellen Brillanz. Mit Bernhard Shaw verband ihn eine Freundschaft – bei gleichzeitiger Ablehnung von dessen Ansichten.
In seinem Essay über den heiligen Thomas zeichnet er die gewaltigen Synthesen des Kirchenlehrers nach, aber auch dessen Menschlichkeit. Der leidenschaftliche Zigarrenraucher starb am 14. Juni 1936. Bei seiner Totenmesse sprach der Priester und Krimiautor Ronald Knox, der wie Alec Guinness unter dem Einfluss Chestertons zum Katholizismus konvertierte. Pius XI. ehrte ihn posthum mit dem Titel Fidei defensor, Verteidiger des Glaubens.
„Chesterton ist einer der gescheitesten Männer, die je gelebt haben.“
Ernst Bloch
„Die Werke von Gilbert Keith Chesterton sind voller Weisheiten und Warnungen.“
George Bernard Shaw
Thomas von Aquin (1225-1274), italienischer Dominikaner und in Paris und Köln Schüler des Albertus Magnus, ist einer der bedeutendsten Lehrer der katholischen Kirche. Er schuf eine einzigartige theologische Synthese, die das Zusammenwirken von Glauben und Vernunft, Seele und Körper veranschaulicht und die menschliche Freiheit von Gott her beleuchtet. Seine Werke, die ihn auch als Staats-Denker und politischen Philosophen zeigen, gehören zu den einflussreichsten Schriften des Abendlandes.
Besondere Bedeutung hat seine Integration der Lehre des Aristoteles in die christliche Theologie. Papst Benedikt XVI. würdigte ihn als „Meister des Denkens“. Der Weg und das Glück des Menschen, lehrte der Aquinate, sei durch das Ziel bestimmt. Gut sei, „wer die Wahrheit tut“.
Das Erkennen und Anerkennen Gottes sei der innerste Kern und die existentielle Sehnsucht des Menschen, das, was ihn letztlich erfüllt und zur Selbstverwirklichung befähigt.
Thomas starb am 7. März 1272 auf der Reise zum 2. Konzil von Lyon im Kloster Fossanova. 1323 wurde er heiliggesprochen, 1567 zum Kirchenlehrer erklärt. Von ihm stammt unter anderem das gesamte Fronleichnamsoffizium, darunter der Hymnus Tantum ergo über das Allerheiligste Sakrament des Altares.
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